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René Eckert, TVSSW

Bikepacking mit Tilman – Wie wir auf Radreisen essen

Tilman Hanspach

Über mich

Hi, ich bin Tilman (rechts im Bild), 20 Jahre alt, am nördlichen Elberadweg-Abschnitt für die Pflege der Social Media Kanäle zuständig und ein wahrer Enthusiast fürs Bikepacking. Diesen Sommer bin ich mit meinem Bruder für drei Monate auf dem Rad unterwegs, vom Elberadweg im Wendland bis hoch zum Nordkap. Bikepacking ist für uns nicht ganz neu, da wir als Familie schon einige mehrtägige Radreisen am Elberadweg unternommen haben. Outdoorurlaub liegt uns im Blut, wir waren auch schon mehrere Monate zum Trekking in Südeuropa.


Auf unserer jetzigen Fahrradreise sammeln wir noch mehr Erfahrungen rund um das Thema Bikepacking - und auf diese Reise möchte ich euch gerne mitnehmen und mich mit euch austauschen, damit möglichst viele von euch sich auch eine Reise mit dem Rad zutrauen.


In diesem Blogartikel zeige ich euch, wie wir unterwegs kochen und wie wir dafür einkaufen. Hier gehts zum letzten Artikel in dem es um die Kochausrüstung ging.


Folgt uns auch bei Instagram & Facebook - hier nehmen wir euch regelmäßig mit und speichern alles in den Story-Highlights unter "Bikepacking".

Tilman Hanspach

Wie wir uns auf Radreisen ernähren

Essen ist eines meiner Lieblingsthemen beim Bikepacking. Man lernt nach Monaten des unterwegs seins ständig neue Kniffe kennen. Ganz allgemein versuchen wir uns gleichzeitig gesund, platzsparend und dem Budget entsprechend zu ernähren. Zusätzlich esse ich auch kein Fleisch und Fisch aus dem Supermarkt, wodurch sich die Auswahl nochmal einschränkt.


 
Tilman Hanspach

Das ist bei uns etwa eine klassische Einkaufsliste:


  • Brot, Couscous/Nudeln

  • Aufstrich (Hummus, Erdnussbutter, würziger Frischkäse, Ajvar oder andere Gemüseaufstriche, falls vorhanden)

  • Gemüse (Tomaten, Gurke & Rucola/Salatmix)

  • Banane/Apfel (Snack oder Belag für Erdnussbutterbrot)

  • Käse (meist Mozzarella oder Hirtenkäse im Couscous)

  • Erdnüsse (als Snack oder als Proteinlieferant im Couscous

  • Salz, Oregano

  • Kaffee (Ich bin da aus Effizienzgründen beim Instantkaffee)

Tilman Hanspach

Was gelegentlich zum Couscous/Nudel-salat hinzugefügt wird:


  • vegane Fleischersatzprodukte als Leckerli zum Couscous

  • Röstzwiebeln (für die Abwechslung)

  • Oliven (für die Abwechslung)

  • Pilze (für die Abwechslung)

  • Kichererbsen oder weiße Bohnen (für die Abwechslung und als Proteinlieferant)

  • Pesto/Remoulade/Ajvar/Knoblauchsoße (Abschrecken der Mücken 😉 Vor allem um den Couscoussalat cremiger zu machen)

Tilman Hanspach

Unsere wichtigsten Lektionen


  • Wenn die Region es hergibt quasi ohne Lebensmittel fahren, bzw. erst beim Supermarkt einkaufen und direkt essen, um Gepäck zu sparen. Das funktioniert auch in dünn besiedelten Region, wo zwischen den Supermärkten 70km liegen. Man plant einfach genauso, dass die Lebensmittel bis zum nächsten Laden ausreichen und man verderbliches immer direkt am Laden isst. Für Unwägbarkeiten haben wir trotzdem immer eine Notfallportion Erdnüsse dabei 🙂

  • Couscous/Nudeln nicht in Fertig-packungen kaufen, dafür Verschlussklammern mitnehmen. Hätten wir uns früher entschieden, ganz normale 500g/1kg Pakete zu kaufen, hätten wir in 3 Monaten zusammengerechnet fast 500€ sparen können. Das ärgert mich im nachhinein ziemlich

  • Gemüse ist das A und O - Um Geld zu sparen haben wir anfangs Gemüse und Obst als Luxus gesehen und nur sporadisch eingekauft, sind dann häufiger Essen gegangen, weil wir mal wieder vernünftige Mahlzeiten gebraucht haben, dass fiel bei uns durch diese Umstellung fast ganz weg)

Tilman Hanspach
Das wichtigste bei der Ernährung ist meiner Meinung, dass man stetig etwas ausprobiert nicht beim selben bleiben, sondern offen sein, im Supermarkt stöbern und auf das Bauchgefühl hören. Brot haben wir bei unserer ersten Reise zum Beispiel nur einmal gegessen, weil wir dachten, dass es nicht so gut passt, da wir quasi gar keine zu kühlenden Lebensmittel (Aufstrich) eingekauft haben. Jetzt essen wir jeden Tag Brot, da es in den vermückten Regionen, in denen wir gerade unterwegs sind, schwierig ist überhaupt zu kochen. Zusätzlich ist es verhältnismäßig günstig, zumindest so wie wir meistens einkaufen und verschlossen, halten zu kühlende Produkte, auch ganz locker vom Laden bis zum Zeltplatz.
Tilman Hanspach

Résumé

In der Campingküche haben wir häufig das Gefühl gehabt, dass wir die richtige Küche sehr vermissen und man auf viel Luxus verzichten muss. Dieses Gefühl haben wir versucht mit der Zeit bestmöglich zu reduzieren. Unser persönlicher Schlüssel war es sich den Luxus von viel Gemüse zu leisten. Seit dem haben wir sehr selten das Gefühl uns würde wirklich was fehlen. Es ist schön in verschiedenen Ländern durch die Supermärkte zu stöbern auf der Suche nach dem effizientesten Essen. Denn es gilt immer das Credo platzsparende/leichte, gesunde und budgetgerechte Lebensmittel zu finden. Niemand möchte schließlich ein 60kg schweres Fahrrad fahren, wenn es nicht sein muss 🙂 Auch interessant ist, dass man dabei einiges über die Essgewohnheiten in anderen Ländern lernt, da es manche Lebensmittel einfach gar nicht gibt. Hier in Schweden, wo wir uns gerade noch befinden, gibt es zum Beispiel quasi nur Weißbrot und in Italien ist es eine ziemlich große Herausforderung Haferflocken zu finden.
Wer am Elberadweg radelt muss sich meist weniger Gedanken machen. Durch die moderaten Steigungen und gute Infrastruktur von Biergärten, Cafes und Restaurants findet man überall ein Frühstück, Abendessen oder auch Snack und kann dem Transportgewicht eine geringere Bedeutung beimessen 🙂