Bis 1989 stieß man im Wendland in nord- und südöstlicher Richtung an die kaum überwindbare deutsch-deutsche Grenze. Der kleine Ort Schnackenburg, die kleinste Stadt Niedersachsens, unmittelbar am früheren Grenzfluss Elbe gelegen, war davon in besonderer Weise betroffen. Das Grenzlandmuseum Schnackenburg dokumentiert dieses Kapitel deutscher Geschichte.
Neben Uniformen und Ausrüstung der Grenztruppen der DDR werden auch Uniformen und Ausrüstungsgegenstände der bis 1990 im westdeutschen Grenzgebiet eingesetzten Zöllner und Beamten des Bundesgrenzschutzes gezeigt. An der Bewaffnung der damals eingesetzten Kräfte läßt sich leicht ablesen, dass die Grenztruppen der DDR in erster Linie gegen die eigene Bevölkerung eingesetzt waren.
Grenz- und Naturerlebnispfad Schnackenburg - Gartow
Durch Initiative des Fördervereins Grenzlandmuseum Schnackenburg e.V. sowie der Gemeinden Aulosen und Gollensdorf entstand 1998 der 10 km lange Grenzlehrpfad Schnackenburg - Gartow. In seinem Streckenverlauf an der ehemaligen innerdeutschen Grenze folgt der Pfad verschiedenen Grenzüberwachungs- und Sicherungsanlagen der ehemaligen DDR.
Zu erkennen sind noch der ehemalige Minengürtel, Grenzwachturm, Grenzpfähle, die einstige Grenzübergangsstelle Kapern - Bömenzien, sowie die nach der Wiedervereinigung errichtete Gedenk- und Begegnungsstätte Stresow. Der Grenz- und Naturerlebnispfad führt zum Teil auf dem einstigen Kolonnenweg der DDR-Grenztruppen.
Fast 50 Jahre herrschte in dieser Region an der Elbe und ihren Nebenarmen, bedingt durch die Grenzsituation, ein fast völliger Stillstand. So konnte sich eine Fülle von seltenen Pflanzen und Tieren entwickeln, die den Besuchern ein einzigartiges Naturerlebnis bieten. Deshalb wurde im Jahr 2000 der Grenzlehrpfad durch die Karl-Kaus-Stiftung für Tier und Natur in Aulosen durch einen Naturerlebnispfad ergänzt. 10 Schautafeln mit umfangreichen Erläuterungen zu den Lebensräumen der Tier- und Pflanzenwelt begleiten den Grenz- und Naturerlebnispfad von Schnackenburg bis Gartow. Zwei Aussichtsplattformen ermöglichen eine störungsfreie Übersicht von diesem Gebiet.
Der Grenz- und Naturerlebnispfad kann zu Fuß oder mit dem Rad erkundet werden. Weitere Infos und eine Landkarte sind im Museum und in der Tourist-Information Gartow erhältlich.