Das Schloss Lichtenburg in Prettin ist eine der größten Schlossanlagen Mitteldeutschlands und ein bedeutendes Baudenkmal der Renaissance.
Das 1315 erstmals urkundlich erwähnte Antoniterkloster „Lichtenbergk“ war schon im 14. Jahrhundert insbesondere zu Beginn des 16. Jahrhunderts von reformationsgeschichtlicher Bedeutung. Unter dem Kurfürstenpaar August und Anna von Sachsen wurde die Schlossanlage bis 1582 ausgebaut. Sie umfasst eine außergewöhnliche Renaissancearchitektur mit Loggien und starkem Bezug zur umgebenden Landschaft sowie eine große Schlosskirche. Später wurde Schloss Lichtenburg im 17. Jahrhundert als Nebenresidenz und Witwensitz sächsischer Kurfürstinnen genutzt.
Nachdem das Renaissanceschloss Lichtenburg bereits von 1812 bis 1928 als preußische Strafanstalt diente und damit die baulichen Voraussetzungen für die Unterbringung von Gefangenen geschaffen worden sind, war es in den Jahren von 1933 bis 1945 in zeitlicher Abfolge ein Männer-KZ, ein Frauen-KZ sowie ein Außenlager des KZ Sachsenhausen. Insgesamt waren mehr als 10.000 Menschen in den Konzentrationslagern Lichtenburg inhaftiert, die aus verschiedenen Gründen systematisch aus der von den Nationalsozialisten definierten Volksgemeinschaft ausgeschlossen wurden.
Das Schlossensemble ist bis heute fast vollständig in seiner historischen Bausubstanz erhalten. Zur Gedenkstätte KZ Lichtenburg Prettin gehört neben einer Dauerausstellung im ehemaligen Werkstattflügel der einstige „Bunker“ als Ort der Bestrafung und des verschärften Arrests im KZ Lichtenburg. Zudem informiert das Schlossmuseum über die Renaissancezeit des Schlosses und gibt einen Einblick in die Regional- und Ortsgeschichte.