Torgau war im 16. Jahrhundert die bevorzugte Residenz der sächsischen Kurfürsten. Originale Bausubstanz im fast vollständig erhaltenen historischen Stadtkern, lässt noch heute den Glanz der ehemaligen Landesmetropole spüren.
Torgau war auch das politische Zentrum der Reformation. Rund 60 Mal weilte Martin Luther in der Stadt. Die Torgauer Artikel sind die Grundlage der Augsburger Glaubenskonfession. 1544 weihte der Reformator die Schlosskirche als ersten protestantischen Kirchenbau. In der Stadtkirche St. Marien sind „Die vierzehn Nothelfer“ (Lucas Cranach d. Ä.) und der Grabstein Katharina von Boras besonders sehenswert. Die Lutherin starb 1552 in Torgau. In ihrem Sterbehaus ist heute eine Gedenkstätte. Die Tradition des Kantors der Reformation Johann Walter wird auch heute noch durch gute, anspruchsvolle Kirchenmusik gepflegt. Alljährlich bieten die Festwoche der Kirchenmusik und der Torgauer Orgelsommer ein besonderes Klangerlebnis.
Als Besucher sollte man genügend Zeit oder „ein Wiederkommen“ einplanen, um die mehr als tausendjährige Stadt an der Elbe zu erkunden.